Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5, 17)

   

Gedenktag des Heiligen Naikolaus

 

 

Nikolaus ist einer der wenigen Heiligen, der auch außerhalb der Kirchen bekannt ist: Sankt Nikolaus. Er wurde der Überlieferung zufolge von seinem Onkel, der Bischof in Myra war, im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht und als Abt eines Klosters nahe seiner Heimatstadt eingesetzt. Myra lag damals im römischen, später im byzantinischen Reich, heutige in der Türkei. Nach dem Tod seiner Eltern verteilte Nikolaus das gesamte Erbe unter den Armen, indem er ihnen Gaben in die Socken steckte oder durchs Fenster warf.

Ein uns heute auch noch geläufiger Brauch für den 6. Dezember.

Als sein Onkel gestorben war, pilgerte er ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Bischof von Myra erwählt. Als einer der großen Bischöfe des 4. Jahrhunderts nahm er 325 am Konzil von Nizäa teil. Das Bekenntnis von Nizäa war das Ergebnis dieses ersten ökumenischen Konzils. Nikolaus starb um 350 in Patara. Seine Gebeine ruhen im süditalienischen Bari.

Der heilige Nikolaus verkörpert in unübertrefflicher Weise das, was Menschen zu allen Zeiten suchen und worauf sie hoffen: Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Güte. Nikolaus war ein mitfühlender Bischof, ein weiser Zeitgenosse und ein gläubiger Mann der Kirche. Er stand mit seinem Tun für das ein, wovon er überzeugt war. Die vielen Geschichten, die von ihm und seiner Zuwendung zu den Armen erzählen, sind Geschichten über einen Heiligen, der nach dem Herzen Gottes lebte und liebte.

Kaum ein Heiliger ist bei Alt und Jung deshalb so populär wie der Bischof von Myra. Seine Volkstümlichkeit hat vielfach bis zu Verkitschung geführt. Das wirkliche Leben des Bischofs bleibt uns weitgehend verborgen.

Der Ursprung seiner Berühmtheit und Beliebtheit, der Kern aller Legenden, die sich um ihn gebildet haben, ist eine Erzählung, nach der Bischof Nikolaus noch zu Lebzeiten dem fernen Kaiser Konstantin im Traum erschienen sei und sich für die drei zum Tode verurteilten Feldherren eingesetzt habe, die ihn um Hilfe angerufen hatten. Das Eintreten des Bischofs von Myra für die Schwachen, Notleidenden und Bedrohten ist von da an Grundbestandteil aller Legenden, die sich um ihn zu ranken beginnen: So soll er die drei Töchter eines verarmten Mannes vor der Prostitution gerettet haben, indem er in drei Nächten je einen Beutel mit Gold durch das Fenster in das Zimmer der Mädchen warf. Nach einer anderen Legende rettete er drei Schüler, die ein verbrecherischer Wirt getötet, geschlachtet und eingepökelt hatte; Nikolaus erweckte die drei wieder zum Leben. Seine Heimatstadt Myra rettete er – nach einer anderen Legende – aus einer Hungersnot, indem er den Kapitän eines Getreideschiffes, das in Myra festgemacht hatte, dazu bewegte, die wertvolle Ladung an die hungernde Bevölkerung zu verteilen. Wunderbarerweise fehlte hinterher nicht ein Korn an der Ladung des Schiffes. Und noch viele anderen Legenden berichten von der Güte, Menschenfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft dieses Mannes.

Alle diese Legenden wollen letztlich immer nur eines ausdrücken: Auch in den Heiligen erleben wir das Handeln Jesu Christi, in dem letztlich die Liebe Gottes an uns sichtbar und spürbar wird. In Nikolaus erfahren wir den Heiland und Retter Jesus Christus selbst. So beschreibt es auch eine um 800 entstandene Lebensbeschreibung über den heiligen Nikolaus, die „Vita Michaëlem“, wenn sie ausruft: „O welch herzliche Güte des heiligen Mannes zu den Notleidenden! … Er bekundet die Fürsorge seiner bis ins innerste Wesen hinein guten Seele, ein sichtbares Abbild der herzlichen Güte des Erlösers Christus zu uns.“

Nikolaus: ein sichtbares Abbild der Güte Christi. Deshalb erinnert auch die evangelische Kirche an diesen Heiligen bis heute in einem Festtag mit der liturgischen Farbe weiß als Christusfarbe – und das mit Recht! Und so können auch wir nicht anders, als aus ganzem Herzen für die zu beten, die der Hilfe bedürfen.

 

Bauernregeln

Regnet es an Nikolaus, wird der Winter streng, ein Graus.
Trockener St. Nikolaus, milder Winter rund ums Haus.

Fließt zu Nikolaus noch Birkensaft, kriegt der Winter keine Kraft.

 

Patron

der Kirche in Radefeld, der Seefahrer, Binnenschiffer, der Fuhrleute