Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16)

   

Mittwoch in der Karwoche

Gründonnerstag

Letzes Abendmahl

Seit alters her gemahnt der Mittwoch an den Verrat des Judas. Von ihm lesen wir im heutigen Evangelium (Lukas 22, 1-23.47-48; vgl. Matthäus 26, 14-25.47-49): Judas Iskariot, einer der zwölf Jünger, die zum engsten Kreis Jesu gehörten, handelte gegen seinen Meister. Für die junge Christengemeinde ein unfassbarer Vorgang. Sie konnten ihn nur begreifen, indem sie auch hier die Erfüllung der Schrift erkannten: Judas ist der „falsche Freund”, von dem der leidende Gerechte im Psalm spricht. „Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich mit Füßen.” (Psalm 41,10).

Für dreißig Silberlinge verrät Judas den Herrn; dreißig Silberlinge, ein bisschen schmutziges Geld für das Leben eines Menschen, der sein und unser Freund und Bruder geworden ist. Dreißig Silberlinge ist im Alten Testament ein versehentlich getöteter Sklave wert. Für dreißig Silberlinge lässt sich der Sohn Gottes verschachern, und die Jünger bereiten - ohne es zu wissen - sein Leichenmahl her.

Auch heute noch werden sie gezahlt, die dreißig Silberlinge: im Drogenhandel, im Geschäft mit Waffen, im Handel mit Frauen und Mädchen und überall dort, wo der Judas unserer Tage über Leichen geht und der Profit oder der eigene Vorteil mehr wert ist als der Mensch.