Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16)

   

Sexagesimä

 

Sexagesimä

 

Der Sonntag Sexagesimä – der zweite Sonntag vor der Passions- oder Fastenzeit, dem Sonntag des sechzigsten Tages (lateinisch für sechzig: sexaginta) steht unter dem Thema: „Gottes Wort hören“ und knüpft an den Wochenspruch an (Hebräer 3, 15: Heute, wenn ihr meine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht). Auch alle übrigen Lesungen zum Sonntag Sexagesimä nehmen Bezug auf das Wort:

In der alttestamentlichen Lesung (Jesaja 55, 10-12a) heißt es: Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.

Im Evangelium (Lukas 8, 4-8, 11-15) gibt uns Jesus ein Gleichnis und legt es uns aus: Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus jeder Stadt zu ihm eilten, sprach er durch ein Gleichnis: Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf. Und anderes fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s. Und anderes fiel auf das gute Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: Wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Sie haben aber keine Wurzel; eine Zeit lang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht zur Reife. Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

Im Evangelium liegt die Antwort auf die Frage, was es mit dem guten Boden auf sich hat, auf dem der Same des göttlichen Wortes hundertfach Frucht bringt. Im Hinblick auf die nahende Fastenzeit sollen wir uns davon überzeugen, dass es für uns tatsächlich gut ist, den Acker unserer Seele zu bestellen. Was verhärtet und durch Gewohnheit wie festgetreten ist, soll durch das Fasten gepflügt und aufgelockert werden; was dürr und felsig ist, soll durch ein vertieftes geistliches Leben bewässert und durch Gebet befruchtet werden; und was durch Gestrüpp und Dornen überwuchert ist, soll durch heilsame Buße gejätet und bereinigt werden. Dann vermögen auch wir das Wort mit gutem und sehr gutem Herzen zu hören und zu bewahren und Frucht zu bringen in Geduld.