Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3, 16)

   

Okuli

 

Okuli

Der Name des Sonntags (Okuli, lat. für Auge) stammt vom lateinischen Beginn des Eingangsverses in der Liturgie des Sonntags (Psalm 25, 15): „Oculi mei semper ad Dominum“ - „Meine Augen [schauen] stets auf den Herrn“. Der Sonntag Okuli steht unter dem Thema „Nachfolge".

Im frühchristlichen Rom wurde an diesem Sonntag die Zeit der Skrutinien eröffnet. Dies waren sieben Prüfungen, bei denen die Taufbewerber Rechenschaft über ihren Lebenswandel und ihren Fortschritt im Glaubenswissen geben mussten. Dann wurde für sie gebetet, um sie dem Einfluss des Teufels zu entreißen und gleichsam ihren Fuß aus der Schlinge zu ziehen (so auch der restliche Vers 15 in Psalm 25: „denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen“). Der Satan wird vom Stärkeren überwunden, und Christus nimmt ihm seine Waffenrüstung.

Während die Taufbewerber sich darauf vorbereiten, feierlich dem Teufel und dem Reich der Finsternis zu entsagen, sollen auch wir uns im Geiste ihnen anschließen, um in der Osternacht ganz bewusst unser Taufgelübde zu erneuern. Und weil es nicht genügt, den Satan nur zu vertreiben, sollten wir darüber nachdenken, was es für uns konkret bedeutet, als Nachahmer Gottes und Kinder des Lichts zu leben (so der Text in der heutigen Epistellesung im Brief an die Epheser 5, 1-9).

In der Konfrontation mit dem Geist dieser Welt und mit jeder Art von Versuchung können wir nichts Besseres tun, als unser geistliches Auge auf den Herrn zu richten und vertrauensvoll unsere Seele zu ihm zu erheben (Psalm 25, 1-2).